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Leppinsplan

Außer ein paar Ziegeln und Betonresten im Gebüsch ist heute nichts mehr von Leppinsplan, dem namensgebenden Ort des Wanderwegs zu sehen. Bis in die 60iger Jahre des 20. Jahrhunderts war Leppinsplan ein sogenanntes Vorwerk, eine Art Außenstelle eines Gutes. Aus landwirtschaftlichen Adressbüchern vom Beginn des 20. Jahrhunderts ist zu entnehmen, dass das Eigentum und die Zugehörigkeit dieses Vorwerks offenbar mehrfach wechselte. Teilweise gehörte es Kyritzer Eigentümern und später bis zum Ende des 2. Weltkriegs zum Rittergut Holzhausen. 1919 bewirtschaftete der Betrieb in Leppinsplan eine Fläche von 78 ha. Davon waren 69 ha Acker- und Gartenland. Es wurden 6 Pferde, 3 Kühe und 3 Schweine gehalten. Vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen wurde das Anwesen in den 60iger Jahren aufgegeben und verfiel. Wenn man heute an den Teichen von Leppinsplan vorbei wandert, ahnt man nicht, dass dieser Ort im Oktober des Jahres 1900 Schauplatz eines gar schauerlichen Verbrechens wurde, von dem die Rheinische Bienenzeitung 1901 zu berichten wusste.

 

Vorbestrafter Bienendieb
Vor der Strafkammer des königlichen Landgerichts zu Neuruppin gelangte unlängst ein Bienendiebstahl zur Aburteilung. Angeklagt war der Arbeiter Karl Heimann aus Thomasdorf bei Löbau, welcher in der Nacht vom 14. zum 15. Oktober vorigen Jahres (1900) seinem Dienstherren, Ackerer Wittkopf zu Leppinsplan bei Kyritz, einen Bienenkasten und Bienenkorb mit Inhalt gestohlen und einen zweiten Bienenkorb zerstört haben soll. Da ihm das Ausschwefeln der Bienen nicht gelungen war, so hatte er den Kasten ins Wasser geworfen; die sämtlichen Bienen waren tot und der ganze Honig ausgelaufen. Der Schaden des Bienenzüchters belief sich auf über 50 M.
Obwohl der Angeklagte den Bienendiebstahl bestritt, erkannte der Gerichtshof auf 1 Jahr und 6 Monate Zuchthaus und 3 Jahre  Ehrverlust.
Die Reste von Leppinsplan
Teiche bei Leppinsplan

Laut Bericht einer Zeitzeugin war im 18. Jahrhundert eine Ziegelei in Leppinsplan. Die zwei Teiche sollen in diesem Zusammenhang entstanden sein.

Auf dem Grundstück standen demnach zwei Wohngebäude. Eines der Häuser wurde von drei polnischen Familien bewohnt. In dem zweiten Haus hätten der Inspektor und die Großeltern der Zeitzeugin gewohnt. Zu den Häusern habe außerdem ein Schafstall, ein Pferdestall, ein Rinder- und Schweinestall sowie eine Scheune gehört.

Weiter berichtet die Zeitzeugin: 

Ich bin 1937 geboren und 1943 in Kyritz eingeschult. (Ich musste) im Sommer wie im Winter 2 km zu Fuß ganz alleine (zur Schule gehen). Die Schule war zur damaligen Zeit neben der Kirche in der Schulstraße. Die heutige Goethe-Schule war ein Lazarett für die verwundeten Soldaten, und im Keller (war) der Luftschutzbunker. Einmal bin ich einfach bei Fliegeralarm losgelaufen und habe mir ganz schöne Hiebe einstecken müssen von meiner Mutter.

Leppinsplan gehörte früher zu Kyritz und die Ländereien zu Holzhausen. Der Inspektor, Herr Weule hat sie bewirtschaftet. Bis 1945, da wurde er enteignet.

Nach dem Krieg sei das Gut verstaatlicht worden und hieß dann VEG-Holzhausen.

 

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